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Der hl. Kunibert

 

Der hl. Kunibert - Stadtpatron und zweiter Patron der Dekanatskirche von Remich

 

Um das Jahr 590 wurde im Ortsteil “Ale Stack” in Remich der hl. Kunibert geboren. Er war ein Zeitgenosse des Frankenkönigs Chlothar II. Mit dessen Sohn, dem späteren König Dagobert, wurde er am Königshof in Metz erzogen. Er sollte zum Staatsdienst herangebildet werden. Doch bald verließ er Metz und studierte Theologie in Trier. Hier empfing er auch die Priesterweihe und übte einige Zeit das Amt eines Erzdiakons am Trierer Dom aus. Am 25. September 623 wurde er zum Bischof geweiht, und er übte sein hohes Amt als Bischof von Köln während 40 Jahren aus. Er nahm an den Konzilien in Clichy (626) und Reims (627/30) teil. Den Merowingerkönigen Dagobert I. und Sigisbert III. sowie dem Hausmeier Pippin dem Älteren soll er ein einflußreicher Ratgeber gewesen sein. Als eifriger Missionar wirkte er bei den Friesen und den Sachsen auf den Spuren des hl. Martin von Tours. Kunibert starb am 12. November 663, und er wurde in der von ihm erbauten Klemens-Kirche beigesetzt. Heute heißt diese Kirche Kunibertus-Kirche. Im XVII. Jahrhundert nahmen die Altertumsforscher, die Gebrüder Wiltheim, St. Kunibert in ihre “Viri Illustres Luxemburgenses” auf: Sanctus Cunibertus, Archiepiscopus Coloniensis, filius comitis Cratto seu Crattensis in Remich ad Mosellam. (…)


 

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Am 9. Juni 1864 erhielt das luxemburgische Bistum vom Vatikan die Erlaubnis, das Fest des hl. Kunibertus im Rang eines “semi-duplex” feiern zu dürfen. Diese Erlaubnis wurde 1899 wiederholt. (…)

Der Kölner Kardinal Philipp Krementz ließ 1898 den Sarkophag des hl. Kunibert öffnen und überreichte dem Bischof von Luxemburg einige Reliquien, zu Gunsten des Remicher Dechanten Wittenauer.

Wittenauers Nachfolger, Dr. J.P. Punnel, setzte das begonnene Werk fort. Er gab 1899 eine Kunibertus-Statue sowie eine Kunibertus-Fahne in Auftrag, und es wurde am 12. November 1900 ein Kunibertus-Bauverein gegründet, dem sofort ein großer Teil der Bevölkerung beitrat. (…)

Am 16. September 1906 wurde die Kunibertus-Glocke eingeweiht. Sie trug die Inschrift: Dem ehemaligen Mitbürger, dem jetzigen Beschützer Sankt Kunibert, Bischof und Bekenner, gestiftet von den Pfarrkindern von Remich im Jahre 1906. (…)

Der Kunibertus-Bauverein plante 1927 eine Lotterie zur Beschaffung der Gelder zum Ausbau des Hochaltars und der Gnadenkapelle. Vorgesehen war außerdem die Anfertigung eines großen Wandteppichs mit Darstellungen aus dem Leben des Heiligen. (…)

Am 27. Juni 1988 erhob der Gemeinderat einstimmig den hl. Kunibert zum Stadtpatron und zum zweiten Patron der Dekanatskirche und sandte in diesem Sinne ein Schreiben an den Erzbischof von Luxemburg, Mgr. Jean Hengen, mit der Bitte, der Hl. Vater Papst Jean-Paul II. möge diese Ernennung vornehmen.

Am 10. Februar 1989 ernannte die römische Kongregation des Heiligenkultes offiziell durch Dekret den hl. Kunibert zum Patron der Stadt Remich und zum zweiten Patron der Dekanatskirche.

Am 12. November 1989 wurde in der Pfarrkirche ein feierliches Hochamt zelebriert zum 1325. Todestag des großen Heiligen. (…)

 

Gilbert Schmidt (1939-2015)

Aus: Gilbert Schmidt: Aus der Geschichte der Pfarrei und der Dekanatskirche Remich

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Weitere Informationen:

 

Joachim Schäfer: Artikel Kunibert von Köln

aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienK/Kunibert_von_Koeln.html

(abgerufen am 19.9.2018)

 

Kirche St. Kunibert, Köln

in: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Kunibert_(Köln)

(abgerufen am 2.10.2018)

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